Ögyen Chenrézigs Yabyum (o rGyan sPyan ras gZigs nak po yab yum) ist eine Form von Padmasambhava und Yeshé Tsogyel in Vereinigung, die sich als der Yidam des Mitgefühls manifestiert. Sie halten beide eine Meeresschnecke. Sie halten kristallene Ten’gars in ihren rechten Händen und grüne Lotusblumen, auf denen kristallene tsé-gu dorjes ruhen. Er ist schwarz und trägt smaragdgrüne Roben. Ein Rabe fliegt über seinem Kopf. Sie ist schwarz und hat flammenfarbenes Haar. Sie trägt Ornamente aus Lapislazuli, und singt mit einer Stimme die einer Shang gleicht.
Ngak’chang Rinpoche sagt über Ögyen Chenrézigs:
Er ist der lebendige schwarze Yogi in ekstatischer Umarmung mit der leuchtenden schwarzen Yogini. Er trägt die smaragdgrünen Roben der Neun Fahrzeuge, in welchen sich die Darstellung der Methode selbst vervollständigt, aus sich selbst heraus, als die selbst-erfüllende Verwirklichung von Ati-Yoga. Seine Gefährtin Yeshé Tsogyel ist nackt als Darstellung ihres aktiven Mitgefühls, das weder von weltlichen Absichten, noch von gesellschaftlichem Zweckdenken verschleiert werden kann. Die brennende Hitze ihres Haares wärmt die Herzen aller Wesen und entzündet den freudvollen Mut, durch den die Notwendigkeit in der Depression Zuflucht zu nehmen, vertrieben wird. Sie trägt Ornamente aus Lapislazuli, deren durchdringend reiches Blau ihre Fähigkeit aufzeigt, alle Versuche des Rückzuges in die engen Begrenzungen der Herzlosigkeit zu überwinden.
Sie singt mit einer Stimme, die einer Shang-Glocke gleicht, damit alle Wesen die Übertragung der referenzlosen Freundlichkeit empfangen können. Padmasambhava und Yeshé Tsogyel tragen beide Meeresschnecken-Ohrringe als Zeichen dafür, dass sie herzlose Auszehrung die in arroganter Konformität liegt, aufgelöst haben. Ihre Freundlichkeit ist losgelöst von hartherzigem Konservatismus und frei von allen Referenzpunkten. Ihre nackten Füsse stellen den direkten Kontakt mit dem Boden der Realität und unserer Fähigkeit, unsere Herzen für jede Position der Wahrnehmung zu öffnen, dar.
Khandro Déchen sagt über Ögyen Chenrézigs:
Unsichtbar in dieser Thangka-Darstellung des Ögyen Chenrézigs ist der Phurba, den er in seinem Gurt trägt. Es ist höchst ungewöhnlich, einen friedvollen oder freudvollen Yidam zu finden, der einen Phurba trägt, da dieser praktisch immer als zornvolles Instrument abgebildet wird. Aber der Phurba repräsentiert die entscheidende Energie der Feundlichkeit, die zur Effektivität des Mitgefühls durch alle Barrieren schneidet. Der Phurba ist ein ein neun-speichiger Meeresschnecken-Phurba. Er erdolcht die Hartherzigkeit dualistischer Überlegungen. Die Opferungsdarstellungen von Hirschen und gZi-Steinen sind spezifisch für Ögyen Chénrezigs yab-yum, was sowohl Harmonie als auch Schutz betrifft. Die blutgefüllten Meeresschnecken mit Langlebens-Pfeilen sind eine Besonderheit des Aro gTér, da sie vereinigte männliche und weibliche Energie repräsentieren.