Jig’mèd Trom-gé Rinpoche ist der Sohn von Chag’düd Trülku. Er ist ein Ngakpa und die Inkarnation von Tséwang Norbu – Sohn des ersten Chog-gyür Lingpa. Im Alter von sechs Jahren begann er unter der Anleitung von Trülku Ögyen Tobgyal Rinpoche in der Chogling Gompa zu studieren. Mit dem gelehrten Khétsun Sangpo Rinpoche tauchte er tief in Patrül Rinpoche’s ‘Kunzang Lama’i Zhalung’ ein, der ‘Wort-Übertragung vom Ursprünglichen Lama’ (in Englisch unter dem Titel ‘Words of my Perfect Teacher’ publiziert). Ausserdem erhielt er Belehrungen und Ermächtigungen von S.H. Düd’jom Rinpoche, S.H. Dilgo Kyentsé Rinpoche, S.H. Jig’mèd Phüntsog Rinpoche, S.H. DoDrüpchen Rinpoche, S.E.Trulshik Rinpoche, S.E.Tulku Ögyen Rinpoche, S.E. Chag’düd Rinpoche und Nyoshul Ken Rinpoche. Über Nyoshul Ken Rinpoche sagt Jig’mèd Trom-gé Rinpoche: „Ich bekam nicht sehr viele Belehrungen von Nyoshul Ken Rinpoche, aber von klein auf vermittelte er mir jedesmal etwas, wann immer ich ihn sah. Ich wusste damals nicht, als was ich es bezeichnen sollte, aber später, nachdem ich einiges an Retreats und Praxis vollendet hatte, konnte ich es als Veränderung in meiner Meditation fühlen. In Indien besuchte ich ihn jeden Tag und spürte grosse Wohltat von ihm ausgehen.“
In seinem Zentrum Ati Ling (http://www.atiling.org), das Teil der Chag’düd Stiftung (http://www.snowcrest.net/chagdud) ist, führt Jig’mèd Trom-gé Rinpoche regelmässig Nyung-né Retreats durch, welche Fasten, Niederwerfungen und Opfergaben für Chenrézig einschliessen.
S.E. Chag’düd Trülku Rinpoche hatte im Zusammenhang mit Trülku Jig’mèd’s Geburt viele Träume: Vor seiner Empfängnis hatte ich einen Traum von einem indischen Sadhu, einem wandernden Yogi, der sich mir näherte und mir ein kleines Buch in tibetischem Stil übergab. Er sprach zu mir in Tibetisch und sagte: ‘Du sollst das behalten’. Als ich das Buch öffnete, sah ich, dass die erste Hälfte in Sanskrit geschrieben war und die zweite Hälfte eine Übersetzung des Sanskrit ins Tibetische war. Später, während Karma’s Schwangerschaft, hatten sie und ich in der gleichen Nacht wieder einen Traum von diesem indischen Sadhu. In meinem Traum hielt er eine heilige Wasserschale in seinen Händen und sprenkelte im ganzen Haus Wasser herum. In Karma’s Traum bot er ihr einen Spiegel und einen Pfeil an; den Pfeil liess er unter ihre Bluse und gegen ihre Brust gleiten. In der Nacht von Jig’mèd’s Empfängnis in Orissa hatte ich den luziden Traum eines jungen Sikh- Mannes, der in unser Zelt herein kam.
Unmittelbar vor Jig’mèd’s Geburt träumte ich von einem Krieger in voller Regalien- Rüstung: Helm, Schwert und ein Schild sowie Pfeil und Bogen tragend – es schien Gésar, der Dharma König des elften Jahrhunderts, zu sein. Er sagte: „Das ist Dein Sohn“. Ich begriff, dass er mir in transzendentem Sinn ein Kind zugeteilt hatte. Unser Sohn wurde im zehnten Monat des Drachen-Jahres geboren.
Meinen vollständigsten, verheissungsvollsten Traum hatte ich, als Jig’mèd ein kleiner Bub war. In diesem Traum ging ich nach Zangdok Palri, dem berühmten Kupferfarbenen Berg, dem Reinen Land von Padmasambhava, um an einer grossen Opferungs-Zeremonie teilzunehmen und auch, um Padmasambhava zu fragen, wer mein Sohn sei. Als ich aber ankam, hatte ich nicht die Kühnheit, in die Präsenz Padmasambhavas einzutreten; so begann ich, gemeinsam mit einer grossen Versammlung von Realisationshaltern und Dakinis, seinen himmlischen Palast zu umkreisen. Plötzlich begegnete ich meiner Mutter. Sie hatte eine sehr weisse Gesichtsfarbe mit einem bläulichen Ton. Als sie mich sah, lachte sie, und noch bevor ich sprechen konnte, sagte sie zu mir: „Dein Sohn ist Yudra Nyingpo“. Yudra Nyingpo war einer der 25 engen Schüler Padmasambhavas, berühmt als ein Siddha, ein Übersetzer und Meister der grossen Perfektion. Karma und ich waren sehr erfreut über die Geburt dieses Sohnes.
Diese drei vorausgegangenen Abschnitte sind der Autobiographie ‘Lord of the Dance’ von S.H. Chag’düd Trülku Rinpoche entnommen.