Handwerkliches Tun in der Gruppe oder allein ist immer eine liebevolle und hingebungsvolle Erfahrung unter der inspirierten Anleitung von Ngala Nor’dzin Rangjung Pamo und Ngala ’ö-Dzin Tridral. Das Handwerks-Retreat ist eine unglaublich freudvolle Gelegenheit intensiv und leidenschaftlich präsent zu sein. Apprentices versuchen aus jeder Aktivität eine Gelegenheit für Gewahrsein und konzentrierte Genauigkeit zu machen – selbst beim Nähen eines einzigen Stiches oder beim Auftragen eines einzigen Pinselstriches beim Bemalen der Schreinraumwand.
Das ist der dritte Appliqué, der von den Aro-Sanghas in Großbritannien fertiggestellt wurde. Der erste war der des männlichen tantrischen Buddha, Padmasambhava, und der zweite war der des weiblichen tantrischen Buddha, Yeshé Tsogyel (‘Mutter-Essenz-Linie’). Der dritte Appliqué, von Khyungchen Aro Lingma, ist nun fertig. Sie ist die gTérton, die den Aro gTér direkt von Khandro Chenmo Yeshé Tsogyel erhielt. Alle drei Appliqués können im Schreinraum von Aro Khalding Tsang, in Cardiff, dem Heim der Lamas Nor’dzin und ’ö-Dzin bewundert werden. Die Appliqués sind ein wunderbarer Anblick für alle, die sie erleben.
Ngala ’ö-Dzin über den Verlust herkömmlicher Rollen, das
Loslassen ihrer Form und das Alles-entstehen-lassen im Kontext eines Handwerks-Retreats:
Der Sangha kommt zusammen, um gemeinschaftlich an einem zusammenhängenden und nützlichen Vorhaben zu arbeiten. Die Praxis
wird nicht definiert und doch ist sie in allem gegenwärtig, was wir tun. Wir haben eine Gelegenheit einander kennen zu lernen,
Wertschätzung für einander zu ermutigen und noch unerprobte Fähigkeiten zu entdecken.
Wir haben die Wahl alles, was wir tun mit Gewöhnlichkeit oder mit Außergewöhnlichkeit zu tun. Reine Sicht ist hier leichter: wir sind
die Betrachter und die Betrachteten. Wir sehen andere mit Reiner Sicht und sind uns dessen bewußt, dass sie uns mit Reiner Sicht
sehen. Doppelte Verantwortung und doppelte Inspiration. Dann nehmen wir diese Erfahrung mit und versuchen die Sicht im Leben mit allen
anderen zu leben.
Mittwochabend war ganz besonders, weil die letzten beiden Mitglieder unseres Sangha ankamen, und das bedeutete, dass für nur einen Abend alle zusammen waren. Wir kosteten dieses Gefühl vollzählig zu sein so wie bei einer Familienzusammenkunft aus. Die Abendpraxis war eine wunderbare Gelegenheit für Inspiration und Übertragung. Ngala Nor’dzin und Ngala ’ö-Dzin gaben als erstes die Zeremonie der Übertragung des Spiegels (Shintu Mélong Zabmo).
Am Donnerstagmorgen praktizierten wir zusammen das Tsog-Fest. Ngakpa Samten sagt dazu:
Und wieder einmal verzaubert mich dieses wunderbare Ritual. Der Reichtum der Silben an Bedeutung und ihr Kommentar, sowie die
männlichen und die weiblichen Tänze ziehen mich auf dramatische Weise in diese schöne Welt yogischer Praxis.
Am Nachmittag machten wir einen Reitausflug, bei dem die erfahrenen Reiter einen aufregenden Gallop über Ogmore Beach genossen. Das Wetter war äußerst windig und die Pferde waren ziemlich aufgeregt.