Khensur Pema Gyaltsen Rinpoche besuchte das Lam Rim Centre im Dezember 1981. Ngala Nor’dzin und Ngala ’ö–Dzin empfingen Vajrayana–Belehrungen und Ermächtigungen von ihm in die Naljor La’méd Gyüd (rNal–yor bLa ’med rGyud Annutarayoga Tantra)Praxis von Dorje Shinjé–shèd (rDo rJe gShin rJje gShed – Yamantaka / Vajrabhairava).
Ngala Nor’dzin bemerkt:
Ich erinnere mich an das Gefühl, dass das Wochenende von entscheidender Bedeutung in meinem Leben als Praktizierende war, als ob die Einsätze irgendwie erhöht worden waren. Und sie waren es – auf eine Weise, die ich zu dieser Zeit nicht realisierte.
Nach dieser Ermächtigung, begannen Ngala Nor’dzin und Ngala ’ö–Dzin als Teil ihrer Verpflichtung täglich sechs Sitzungen Lama’i Naljor zu praktizieren. Sie fuhren mit diesen Praktiken fort, bis Ngak’chang Rinpoche und Khandro Déchen ihre Tsawa’i–Lamas wurden. Zufällig war Dorje Shinjé–shèd eine Praxis, mit welcher Ngak’chang Rinpoche sehr vertraut war, da er diese Praxis von HH Song Rinpoche empfangen hatte, als er 1975 in Indien war. Ngak’chang Rinpoche praktizierte Dorje Shinjé–shèd mit den Mönchen vom Gyütö Tantric College, als sie kaum mehr als eine Hütte mit Blechdach hatten, um darin zu praktizieren.
Ngala Nor’dzin bemerkt:
Ngak’chang Rinpoche und Khandro Déchen ermöglichten uns, diese Praktiken nahtlos in die Nyingma–Struktur, der wir folgen sollten, zu integrieren, und ermöglichten uns, unsere Ngöndros zu erfüllen,indem wir sie auf diese Praktiken zusammen mit dem Düd’jom gTérsar gründeten. Pema Gyaltsen Rinpoche war ein ehrfurchtgebietender Lama. Wir fanden ihn nicht so ’zugänglich’ wie viele Lamas, die wir im Lam Rim–Zentrum getroffen hatten. Er hatte eine außergewöhnliche Qualität von Präsenz, Macht, und Ruhe, die uns ein bisschen über–ehrfürchtig fühlen ließen. Nachdem wir uns jedoch mit der vorbereitenden Praxis für die Ermächtigung beschäftigt hatten — und bevor wir am nachfolgenden Tag die Ermächtigung empfingen — war er froh, unsere Fragen zu beantworten, zu unserer Erleichterung. Wir konnten später Ngak’chang Rinpoche viele Fragen Vajrayana betreffend stellen, die durch Mangel an Zeit unbeantwortet geblieben waren — und wir waren überrascht zu entdecken, dass Ngak’chang Rinpoche viele Belehrungen aus der Gélug–Tradition erhalten hatte. Wir waren dadurch fähig, den Kontext der Praxis zu verstehen, und außerdem die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Traditionen zu verstehen. Ngak’chang Rinpoche hat Belehrungen von allen Traditionen des Vajrayana empfangen — Nyingma, Kagyüd, Sakya, Gélug, und Bön und hat große Achtung vor allen. Er hat bei zahlreichen Gelegenheiten darauf hingewiesen, dass der wichtigste Aspekt des Vajrayana die Hingabe zum Lama und die Einhaltung von Gelübden ist. Wenn man viele Belehrungen und Ermächtigungen von vielen Linien erhält ist die Weise, in der man reines Samaya einhält, die, dass man der Anweisung des eigenen Tsawa’i–Lamas folgt. Ohne einen Tsawa’i–Lama muss man jede Verpflichtung separat einhalten — wenn aber man einen Vajra–Meister hat —, ist es er oder sie, welche/r die eigenen Praktiken orchestriert, und dadurch dem Schüler ermöglicht, alle Gelübde zu erfüllen.