Khandro Rig’dzin Gong-tsal Takmo war eine der „Fünf Dakini-Mütter“ von Aro Yeshé.
Die fünf Yogini Adoptivmütter waren:
1. Khandro ’Ja’gyür ’ö-Zér Nyima (mKha’ ’gro ’ja’ ’gyur ’od gZer nyi ma)
2. Khandro Chö-ying Nyima ’ö-Zér (mKha’ ’gro chos dByings nyi ma ’od gZer)
3. Khandro Rig’dzin Gong-tsal Takmo (mKha’ ’gro rig ’dzin dGongs rTsal sTak mo)
4. Khandro Tsé-wang Gyür’mèd Pema (mKha’ ’gro tshe dBang gyur ’med pad ma)
5. Khandro Shardröl Rinchen Wangmo (mKha’ ’gro shar rin chen shar grol dBang mo)
Khandro Rig’dzin wurde Nonne, nachdem ihr Mann und ihr Kind von einem Braunbären in der Wildnis von Golok getötet worden waren. Nachdem ihr Mann und ihr Kind von dem Bären zerfleischt worden waren, liess man sie zum Sterben liegen. Wegen ihrer tiefen Brustwunden nahm die Reisegemeinschaft an, dass sie nicht überleben würde und sie entschieden, sie mit spärlichem Schutz und Proviant zurückzulassen. Nach einigen Tagen wurde sie von einer Gruppe von wandernden Praktizierenden gefunden und gesundgepflegt. Einer von ihnen war sehr versiert in Kräuterheilkunde. Die Gruppe blieb bis zu ihrer Genesung bei ihr. Als sie wieder gesund war, führten sie sie in die Praxis des gCod ein. Sobald sie in der Lage war zu gehen, wanderten sie langsam nach dem Norden Goloks, wo sie sie einigen Lamas vorstellten. Sie wurde von Golok Rig’dzin Jig’mèd ordiniert, der ihr den Namen Pema Rig’dzin gab. Auf seinen Rat hin nahm sie das Leben einer bettelnden gCodma auf und wanderte in Kham und Golok umher, allein oder mit anderen praktizierend, bis sie auf Aro Lingma und ihre Begleiter traf, die aus dem Süden von Golok kamen.
Auf Geheiss des vier Jahre alten Aro Yeshé liess sie ihr Haar wachsen und nahm das gö-kar-chang-lo Gewand. Danach wurde sie Ngakma Rig’dzin Pema gerufen und später (als sie eine der fünf Mütter geworden war) Khandro Rig’dzin Gong-tsal Takmo. Sie wurde vom jungen Aro Yeshé wegen ihrer vielen Haare im Gesicht liebevoll „takmo“ oder „Tigerin“ gerufen, und sie übernahm diesen Namen wegen ihrer grossen Zuneigung zu Aro Yeshé. Khandro Rig’dzin Takmo sorgte für ihn, indem zumeist sie für ihn kochte und seine Kleider wusch. Sie lehrte ihn Vajra-Melodien für Mantras. Khandro Rig’dzin nahm niemals einen Gefährten, aber sie liess ihr Haar wachsen und lebte als Ngakma. Sie war beispielhaft in ihrem Gesang yogischer Lieder und sie hatte eine süsse, machtvolle Stimme. Sie verfügte über beträchtliche Macht als Heilerin und war eine grosse Praktizierende von Dorje Phurba, Ga’phong Dongma, Seng-gé Dongma, und der Trinität der Unterwerfung (Chana Dorje, rTam-drin und Khyung).