Choraler & yogischer Gesang

Eine Belehrung gegeben im März 2000 von

Ngala Nor’dzin Pamo

Dön-pa (’don pa) bedeutet auf tibetisch Choral oder liturgische Rezitation – die Repetition von Texten und Praxis. Dies kann fast als Monotonie oder mit Melodie vollzogen werden, je nach Tradition. Bei Dön-pa sind die Worte wichtig, wir sind während des Vortragens auf die Bedeutung der Worte bedacht. Es gibt zwei Arten von Dön-pa: sutrisch and tantrisch. Im sutrischen Dön-pa liegt der Fokus auf der Bedeutung der Wörter. Im tantrischen Dön-pa werden die Wörter als Anleitung für die Visualisation gebraucht. Die Melodie wird eingesetzt, um den Wörtern Kraft zu verleihen – um sie lebendig werden zu lassen.

Yang (dByangs) oder Dzogchen Gardang (rDzogs chen sGar gDangs) sind Wörter, die wir normalerweise als yogischen Gesang übersetzen. Es gibt keine Übersetzung für diese Worte, da sie mit nichts innerhalb der westlichen Religionen oder spirituellen Traditionen übereinstimmen. Wir müssen es „yogischen Gesang“ nennen, da sich das Wort „Gesang“ für sich genommen auf das Wort lu (gLu) beziehen würde, welches einen Gesang als ein Volkslied kennzeichnet. Bei Yang wird der Bedeutung der gesungenen Wörter nicht konzeptuell gefolgt. Bei Yang gibt es kein Konzept – es ist eine Dzogchen Praxis. Die primäre Funktion ist die Präsenz des Gewahrseins in der Dimension des Klangs zu finden. Für diese ist eine Übertragung notwendig, sowohl für die Methode als auch für die Vajra Melodie des Yang.

Es gibt eine Tendenz zu der Annahme, dass jede gesungene Praxis, die melodisch ist, Yang ist, und alles weniger klangfarbige Dön-pa. Dies ist nicht unbedingt wahr. Zum Beispiel ist das Lama’i Naljor von Ma-gÇig Labdrön klangvoll, aber es ist tantrisches Dön-pa; hingegen ist die schnelle Rezitation des Vajra Guru Mantras beinahe monoton, doch wird sie als Yang gesehen. Es ist nicht die Melodie oder dessen Fehlen, was entscheidet, ob eine Praxis Dön-pa oder Yang ist, es ist die Frage, ob man den Worten konzeptuell folgt oder ob man die Präsenz des Gewahrseins in der Dimension des Klangs findet.

Es ist wichtig, die Stimme natürlich fließen zu lassen, wenn man Yang singt – offen zu sein und entspannt, und der Stimme ihre natürliche Kühnheit und Freiheit zu lassen. Ganz abgesehen vom Wert des Yang – Singen an sich ist eine belebende, weit reichende Praxis, die in allen Kulturen wichtig ist.

Einige Formen von Yang werden von Vajra-Instrumenten begleitet, und einige nicht. Wenn wir von Yang sprechen, sind die Instrumente genauso ein Teil der Erzeugung des Klanges wie die Stimme – man findet die Präsenz des Gewahrseins in der Dimension des Klangs der Stimme und der Instrumente. Der Klang der Instrumente fördert und entwickelt das Gewahrsein der Dimension des Klanges.

Während des Yang sollte es weder Anspannung noch Zwang geben. Obschon Yang eine Dzogchen Praxis ist und deshalb dessen Singen in Gruppen nicht traditionell ist, stellte sich heraus, dass die Gruppenpraxis hilfreich ist als eine Einführung in Yang im Hinblick auf die Entwicklung der Fähigkeit, Yang richtig auszuüben. Dafür sollte man – um in der Praxis des Yang fortzuschreiten – dem Umdzé (Gesangsleiter) genau folgen, um das Gewahrsein von Tonlage, Timbre, Rhythmus, Phrasierung, Crescendo und Diminuendo zu halten.

Einiges von der Praxis, die wir singen, beinhaltet gehaltene Noten über einen ganzen ausgedehnten Atem. Falls Ihre Kapazität eine Note zu halten nicht so groß ist wie die des Umdzès, schnappen Sie nicht nach Luft, um die Note zu halten, da dies den Fluss der Energie unterbricht und die Funktion des Yang stört. Nehmen Sie einen natürlichen Atemzug oder warten Sie einfach, bis der Umdzé fertig ist, oder singen Sie die Note weiter, bis der Umdzé sie beendet. Es ist wichtiger, mit dem Umdzé zusammen die Note zu beenden, als mit dem Umdzé in einen Wettbewerb zu treten, wer die längste Note halten kann. Sorgen Sie sich nicht wegen zitternden oder zögernden Noten – dies sind alles Aspekte Ihrer vokalen Energie, und als solche ein Teil der Praxis. Es geht nicht darum ein perfekter Teil eines perfekten Chors zu sein – sondern in die Dimension des Klangs einzutreten.

Einige der Yang, die wir singen, sind ziemlich kompliziert in der Mannigfaltigkeit der Beschaffenheit des Klanges. Versuchen Sie, sich dieser Wechsel und Komplikationen bewusst zu sein, auch wenn Sie sie nicht ganz von vorneherein bewerkstelligen können. Versuchen Sie zu vermeiden, die Melodie auszuglätten, nur damit sie einfacher zu singen ist. Es kann zum Beispiel eine Tendenz geben, einen Fünfer-Triller in einen Dreier-Triller abgleiten zu lassen, nur weil es einfacher ist. Westliche Leute – abgesehen von jenen mit Ausbildung in seriöser Musik (Klassik, Jazz, etc) – sind die Modalitäten der Pop- und Volksmusik gewohnt, in welcher das Tempo und die Lautstärke gleichmäßig ist – daher entsteht öfter die Tendenz, Yang auszuglätten oder zu homogenisieren, damit es bekannter zu sein scheint.

Die Aro gTér Linienpraktiken sind meist kurz und einfach. Sie können relativ einfach und schnell gelernt werden, so dass wir die Praxis immer zu unserer Verfügung haben. Diese Einfachheit kann jedoch trügen. Die Subtilitäten der Variationen des Yang müssen geübt werden. Die Hauptpraktiken der konföderierten Aro Sanghas sind: das siebenzeilige Lied von Padmasambhava (Dorje Tsig-dun) in verschiedenen Melodien: die Mantras von Padmasambhava und Yeshé Tsogyel; das Lama’i Naljor von Ma-gÇig Labdrön; Das Langlebensmantra von Padmasambhava und Mandarava; und die Langlebensgebete.

Dorje Tsig Dun

Donnerkeil Sätze sieben
Die sieben Donnerkeilsätze.
Sieben Sätze, die unsere unzerstörbare essenziell erleuchtete Natur beschreiben

Hung. Ögyen yul gi nub chang tsam
Hung. Ögyen Region Nordwesten klar Deutlichkeits-Umwandlung
Hung. Nur im Nordwesten des Landes von Ögyen
Hung. Ögyen, anfangsloser selbstleuchtender Geist, der Ursprung des Tantra

Pema késar dongpo la
Lotus Herz tief im
Geboren aus einem Lotus in voller Blüte
Das Herz des Lotus’ ist, dass Erleuchtung immer selbst existent ist.

Yatsen chögi ngödrüp nyé
Wundersame überragende Erscheinung Erfüllung Realisation
Herrliche und überragende Errungenschaften realisiert zu haben
Padmasambhava stellt die Realisation von Siddhis dar

Pema jung-né shé-su drag
Lotus geboren demnach wer
Du bist der Lotusgeborene
Selbstbefreiung ist daher anstrengungslos und spontan

Khordu khandro mangpo ’khor
Kreis Khandro viele umringt
Von einem Mandala aus Khandros (Himmelstänzerinnen) umringt
Zyklische Existenz, unsere natürliche Erfahrung als die Elemente dargestellt, belehre uns spontan – wir werden im Prozess unserer Erfahrung selbstbelehrt.

Kyé-kyi jésu dagdrüp kyi
Erzeugung Vollendung rein Praxis dein
Ich verpflichte mich deiner Praxis zu folgen
Wir realisieren ungeteilten Weisheitsgeist durch die Praxis

Ching-gyi lob-chir sheg-su sol
Übertragung Segen außen bitte gib
Bitte gib uns Deinen Segen
Ich erhalte Übertragung und erkenne meinen eigenen Geist als Padmasambhava

Guru Pema Siddhi Hung
Lama Lotus Vollendung Hung
Ich erstehe als Padmasambhava

Die letzte Zeile „Guru Pema Siddhi Hung“ ist eine achte Zeile, welche das Mantra von Padmasambhava einbettet, das vollständig lautet
Om A’a: Hung Bendzra Guru Pema Siddhi Hung.

Dieses inspirierende Lied kann auf drei verschiedene Arten gesehen werden:
1. als ein sutrisches Dön-pa, welches das Leben und die Qualitäten von Padmasambhava als historischer tantrischer Buddha erzählt;
2. als tantrisches Dön-pa, ein Lama’i Naljor mit Padmasambhava als tantrischer Buddha, welcher seine Siddhis überträgt;
3. als Yang oder Dzogchen Gar-dang, welches unsere gewöhnliche Wahrnehmung sprengt, so dass wir instantan als Padmasambhava mit all seinen Qualitäten und Errungenschaften entstehen.

In der vierten Zeile gibt es eine exoterische und eine esoterische Bedeutung dafür, aus einem Lotus geboren zu sein. Der exoterischen Bedeutung nach wurde Padmasambhava tatsächlich von einem Lotus geboren. Er ist so besonders, dass er eine außergewöhnliche Geburt hat. Wie auch immer, die esoterische Bedeutung ist jene, dass ein Lotus tatsächlich der Lotus einer Frau ist, ihr Mutterleib und Vagina. Somit wurde Padmasambhava auf eine ganz gewöhnliche Weise geboren. Vom sutrischen und inspirierenden Gesichtspunkt her brauchen wir es, Padmasambhava als besonders anzusehen, weil wir uns selbst nicht als inspirierend sehen können. Vajrayana dreht dies von innen nach außen und enthüllt die inspirierende Tatsache, dass Padmasambhava von einem Lotus geboren wurde – geboren vom geheimen Lotus. Daher können wir inspiriert sein, dass auch wir die Qualitäten von Padmasambhava erlangen können.

In der fünften Zeile bezieht sich Khandro auf Khandros und Pawos. Es ist nicht geschlechtsspezifisch in diesem Kontext. Die weibliche Form ist Khandroma (mKha’ ’gro ma) – aber Khandro ohne das weibliche Suffix bedeutet weibliche oder männliche „Himmelsgeher“ oder „Himmelstänzer“.

Om A’a: Hung Bendzra Guru Pema Siddhi Hung.

Dies ist das Mantra von Padmasambhava. In der Bedeutung des Mantras von Padmasambhava als Yang ist seine primäre Funktion die Präsenz des Gewahrseins in der Dimension des Klanges zu finden – aber hier gibt es auch noch eine sekundäre Funktion dieses Mantras: es massiert das rTsa rLung. Das Lied ist eine psychische Massage des rTsa rLung Systems auf dem Niveau der Energie durch Klang und Kontrolle des Atems. rTsa sind die raumhaften Nerven und rLung ist der raumhafte Wind oder die Energie, welche gemäss ihrem Muster fließt.

Wir singen das Mantra von Padmasambhava in drei verschiedenen Varianten angesichts ihrer unterschiedlichen Effekte auf das rTsa rLung System. Vier kontrastierende Qualitäten des Klanges werden beim Singen benutzt: hart und weich; laut und leise; schnell und langsam; hoch und tief. Sobald die subtilen Unterschiede in der Qualität des Klanges gemeistert werden, wird das Singen des Mantras zu einer mächtigen Erfahrung und ein wertvolles Werkzeug, um die verschiedenen Charakteristika unserer eigenen Energie zu praktizieren.

1. In der ersten Methode werden die Silben in lang gezogenen Noten gesungen. Das Tempo, in welchem sie gesungen werden, ist von der Leistung des Atems des Umdzés abhängig. Das Tempo, in dem der Umdzé singt, ist das Tempo, in welchem alle mitsingen, egal ob einige mehr oder weniger Atemleistung haben. Falls Ihr Atem nicht so lang ist wie der des Umdzés, schnappen Sie nicht kurz nach Luft, sondern atmen Sie normal und warten entweder, bis der Leiter fertig ist oder singen die Note noch einmal, bis der Umdzé beendet. Nach Luft zu schnappen kann den Effekt der langen Note auf das rTsa rLung System unterbrechen. Auf diese lange, langsame Art gesungen ist das Mantra gut, um mit erregten und abgelenkten Gemütszuständen zu arbeiten und hilft die Konzentration zu entwickeln.

2. Die mittlere Geschwindigkeit das Mantra zu singen ist nützlich, um mit emotionellen Zuständen zu arbeiten.

3. Die schnelle Methode das Mantra zu singen wird von Rolmos (Zimbeln) und einer Trommel, oder irgend einem Perkussionsinstrument begleitet. Es ist wichtig, genau dem Tempo und Rhythmus des Rolmo spielenden Umdzés zu folgen. Diese Methode ist nützlich, um mit Dumpfheit, Schläfrigkeit und Energiemangel zu arbeiten.

Om A’a: Hung Bendzra Guru Jnana Sagara Bam Ha Ri Ni Sa Siddhi Hung:

Dies ist das Mantra von Yeshé Tsogyel, dem weiblichen tantrischen Buddha und Gefährtin von Padmasambhava.
Bam Ha Ri Ni Sa sind die Silben der fünf Elemente, die sich von Leerheit zu Form bewegen – vom Raum durch Luft, Feuer und Wasser zu Erde.

Om A’a: Hung Bendzra Guru Pema Siddhi Ayu-shé Hung Niri Dza

Dies ist das Langlebensmantra von Padmasambhava und Mandarava Yab-Yum. Mandarava war eine indische Prinzessin – Tochter des Königs von Zahor – und Padmasambhavas erste Gefährtin.

Das Lama’i Naljor von Ma-gÇig Labdrön

A

Om Ma-gÇig ma la solwa deb
Geist – Ma-gÇig Labdrön anrufen
Om. Ich bete zu Ma-gÇig Labdrön
Ich werde eins mit dem weißen Om an Ma-gÇig Labdröns Stirn.

A’a: Ma-gÇig ma la solwa deb
Rede – Ma-gÇig Labdrön anrufen
A’a: Ich rufe Ma-gÇig Labdrön an
Ich werde eins mit dem roten A’a an Ma-gÇig Labdröns Kehle.

Hung Ma gÇig ma la solwa deb
Körper – Ma-gÇig Labdrön anrufen
Hung. I invoke Ma-gÇig Labdrön
Ich werde eins mit dem blauen Hung an Ma-gÇig Labdröns Herz.

Karpo Om gyi jingyi lob
Weiß Geist Übertragung
Ich bete um Segen vom weißen Om an ihrer Stirn
Ich erhalte die Übertragung des weißen Om.

Marpo A’a: gyi jingyi lob
Rot Rede Übertragung
Ich bete um Segen vom roten A’a an ihrer Kehle
Ich erhalte die Übertragung des roten A’a

Ngönpo hung gyi jingyi lob
Blau Körper Übertragung
Ich bete um Segen vom blauen Hung an ihrem Herz
Ich erhalte die Übertragung des blauen Hung.

Ku sung thug gyi jing chen phob
Vereinung Kommunikation Gewahrsein herabsteigen
Lass deine großartige nicht-duale Kommunikation herabsteigen
Ich werde eins mit ihren erleuchteten Qualitäten des Körpers, der Rede und des Geistes

Ma yum chen go phang tob par shog
Mächtig Mutter verwirklicht bekommen erlauben
Mächtige Mutter, bitte sei für uns das Mittel, damit wir die Übertragung Deiner Verwirklichung erhalten zu können
Ich werde eins mit den erleuchteten Qualitäten der Mächtigen Mutter.

Phat: Schnitt.
Ich explodiere die Visionalisierung in Weisheitsraum hinein.

Om A’a: Hung Om A’a: Hung Om A’a: Hung
Ich erhalte wiederholt Übertragung
Ich erhalte wiederholt die drei Lichter der Übertragung durch Om, A’a: und Hung.

Phat: Phat: Phat:
Ich explodiere wiederholt die Visualisierung und erstehe instantan als Ma-gÇig Labdrön.

A
Alle Erscheinungen lösen sich in den Klang des weißen A auf.
Ich bleibe im Zustand von Rigpa.

Ma-gÇig Labdrön ist eine berühmte Tibetische Meisterin und eine Inkarnation von Yeshé Tsogyel. Sie ist für das Praktizieren von gÇod bekannt – einer extrem mächtigen und zornvollen Praxis. Die Melodie dieses Lama’i Naljor wurde uns durch Ngak’chang Rinpoche von der Linie von Kyabjé Chhi’mèd Rig’dzin Rinpoche gegeben. Chhi’mèd Rig’dzin Rinpoche war in einer früheren Inkarnation Ma-gÇig Labdröns Sohn Gyalwa Thöndrüp. Als Gyalwa Thöndrüp erbat er ein einfaches Lama’i Naljor mit seiner Mutter als Fokus. Ma-gÇig Labdrön lehrte Gyalwa Thöndrüp diese Praxis mit der Melodie, die wir kennen. Chhi’mèd Rig’dzin Rinpoche pflegte zu sagen, dass er sich noch immer an Ma-gÇig Labdröns Stimme erinnern konnte, wie sie es ihm vorsang.

Diese Praxis ist tantrisches Dön-pa. Ma-gÇig Labdrön kann als externe Figur gesehen werden, von welcher wir Übertragung und Inspiration erhalten. Wir streben danach, ihre Qualitäten zu erlangen. Auch können wir visualisieren, mit Ma-gÇig Labdrön zu verschmelzen, durch die erhaltene Übertragung Ihrer Qualitäten von Geist, Rede und Körper, übertragen durch die Lichtstrahlen von ihrer Stirn, Kehle und Herz. Die Silben Om, A’a: und Hung werden auf ihrer Stirn, Kehle und Herz – und erscheinen wechselseitig auf unserer Stirn, Kehle und Herz, während wir die Übertragung der drei farbigen Lichter erhalten. Dann könnten wir spontan als Ma-gÇig Labdrön erstehen.

Der Vers wird drei Mal gesungen. Dann wird die Visualisation mit der zornvollen Silbe Phat: abgeschnitten. Der Gesang wird von Glocke und gÇod Trommel begleitet. Die Instrumente sollten ständig unisono gespielt werden. Es ist vor allem wichtig, dass alle Trommeln zeitgleich im schnelleren Teil gegen Ende gespielt werden. Lassen Sie sich immer vom Umdzé führen.

Nachdem der Verse dreimal gesungen wurden, wird Om A’a: Hung wieder und wieder gesungen. Dies wird individuell praktiziert, jeder in seinem eigenen Tempo und Tonlage. Wenn dann der Umdzé die gÇod Trommel schneller zu spielen beginnt, ist dies das Signal, das Om A’a: Hung zu beenden. Dann wird das Khangling (rKang gLing – Oberschenkelknochentrompete) geblasen.

Der letzte Teil der Praxis ist der Dzogchen Aspekt des Lama’i Naljor, während die Glocke und Trommel weiter gespielt werden. Explodieren Sie die Visualisierung in den Raum hinein und erstehen wieder als Ma-gÇig Labdrön mehrere Male durch das Artikulieren der Silbe Phat. Zuletzt wird das weiße A von allen zusammen am Ende des Liedes gesungen, nachdem die Instrumente niedergelegt wurden. Wir sollten im Raum bleiben, in dem wir uns finden, ohne Gedanken oder Bezüge.

Langlebens-Wunschpfade

Dies sind inspirierende Wünsche für langes Leben und Gesundheit unserer Lamas. Wir wünschen dies wegen unserer Hingabe zu unseren Lamas und unserer Hoffnung, dass sie gesund und langen leben werden, damit sie den Bedürfnissen der Wesen dienen können. Es ist zu unserem eigenen Nutzen, dass wir diese inspirierten Wünsche singen – damit wir fähig sind, lange Zeit mit unseren Lehrern zu sein und viele Belehrungen und Ermächtigungen bekommen – und dass wir sie als fortwährende Quelle der Inspiration unter uns haben.