Ngak’chang Rinpoche lebte für mehrere Jahre bei Ngakma Pema Zangmo und Ngakpa ’ö-Nyi Dorje in Nord Wales. Diese Fotografie wurde in ihrem Haus in Caellepa aufgenommen, einer entzückenden Enklave am hügeligen Waldrand der Stadt Bangor. Als sie noch umeinander warben, verbrachte Khandro Déchen häufiger die Wochenenden mit Ngak’chang Rinpoche in Bangor. Zu dieser Zeit hatte Khandro Déchen zwei Hunde und sie und Ngak’chang Rinpoche unternahmen zusammen lange Spaziergänge durch die Landschaft. Auf diesen Spaziergängen diskutierten sie oft die Entwicklung der Apprenticeship und wie man am besten eine gute Grundlage für das Verständnis der Vajra-Verplichtungen im Westen etabliert.
Khandro Déchen kommentiert:
Seit 1981 haben Ngak’chang Rinpoche und ich auf Spaziergängen die Wichtigkeit der Vajra-Verpflichtungen in der Beziehung zum Vajrajana diskutiert. Als er zu lehren begann, war dies der Punkt, der ihn am meisten beunruhigte – und als die ersten Studenten sich um ihn scharten, investierte er viel Mühe, um den Unterschied zwischen dem ‚spirituellen Freund‘ der Sutras und dem ‚Vajrameister‘-Modell des Vajrajana zu verdeutlichen. Rinpoche betonte von Anfang an, dass Vajrajana nirgendwohin führt ohne die Rolle des Vajrameisters und dass dies das grundlegende Verständnis aller sein muss, ob sie die Vajra-Verpflichtungenwählen oder nicht. Wir sprachen oft darüber, wie Leute am besten in die Vajra-Verpflichtungen und die Rolle des Vajra-Meisters eingeführt werden können. Rinpoche beobachtete von Anfang an, dass Menschen dazu neigen, die Rolle des ‚spirituellen Freundes‘ und des Vajra-Meisters im tibetischen Buddhismus zu vermischen – und dass als Ergebnis die zentrale Bedeutung des Vajra-Meisters Gefahr lief untergraben zu werden. Es ist interessant zu sehen, dass dies angesichts des Aufbruches des ‚westlichen Buddhismus‘ in den 1990ern eine der ersten Sorgen Rinpoches war.
Rinpoche jedenfalls empfindet Missbehagen, wenn er über den Vajra-Meister in bezug auf sich selbst in dieser Rolle spricht. Daher wurden Vajra-Verpflichtungen – in unserer Sangha – zu einer Wahl, die man nach einigen Jahren der Praxis treffen konnte, und nicht zu einem Gelübde, das man automatisch bei einer Yidam-Ermächtigung ablegt.