Ngakpas und Ngakmas findet man auch in den Sarma Schulen bzw. Schulen der neuen Übersetzungsphase, besonders in der Drukpa Kagyüd und Drigung Kagyüd Schule. Diese beiden Kagyüd-Schulen sind dem Stil der Nyingma-Tradition am nächsten. A’pho Rinpoche war der Enkel des außergewöhnlichen Drukpa gTertöns Shakya Shri. Nach der Flucht aus Tibet gründete A’pho Rinpoche einen yogischen Retreatplatz in Manali im Kulutal von Himachal Pradesh in Nord Indien. Dieser wurde bekannt als die A’pho Rinpoche Gompa und seit dem Tod von A’pho Rinpoche in den späten Siebzigern stand Gegen Khyentse Rinpoche der Gompa vor.
Der gegenwärtige Linienhalter ist Sé Rinpoche, ein lebendiger und charismatischer
junger Lama, von dem Ngak’chang Rinpoche sagt: Sé Rinpoche bot mir tiefgründige
Belehrungen über die Natur der Angst, indem er mich häufig einlud, auf dem Soziussitz seines
Motorrades mitzufahren.
Sé Rinpoche wurde als die Wiedergeburt von A’pho Rinpoches
Vater
erkannt, der auch ein Ngakpa war.
A’pho Rinpoche trägt den rot, weiß und blau gestreiften Schal der Ngak’phang Tradition. Er trägt yogische Muschel-Ohrringe, die yogische Weste eines Naljorpas und sein Haar ist auf yogische Art im Stil des Zhor phug in verfilzten Strähnen zusammengewunden. Bei der Pilgerreise der vereinigten Aro Sanghas 1992 nach Lahaul, Zanskar und Ladakh organisierte der Sohn A’pho Rinpoches, Kushog Jampal la, mit Hilfe eines Teams der Praktizierenden der Gompa unsere Reise. Die Pilgerreise führte zu allen Drukpa und Nyingma Gompas auf der Route zwischen Manali und Leh (Hauptstadt von Ladakh). Ngak’chang Rinpoche und Khandro Déchen gaben jeden Abend Belehrungen und an glückverheißenden Tagen gaben sie Ermächtigungen, die oft von Leuten aus den Dörfern, durch die sie reisten, besucht wurden. Sie verbrachten einige Tage auf einem der acht großen Leichenfeldern des alten Indien, um zu praktizieren, und wurden in die Sani Gompa gebeten, wo sie eine Yeshé Tsogyel Ermächtigung gaben.
Als sie den Shing-go La Pass überquerten, starb ein indischer Pilger einer anderen Gruppe
an Höhenkrankheit und Rinpoche konnte glücklicherweise Phowa für ihn vollziehen. Viele
wundervolle Dinge geschahen und Ngak’chang Rinpoche und Khandro Déchen bemerkten: Wir
sind alle gesegnet mit der fortwährenden Inspiration Shakya Shris und mit der unzweifelhaften
Anwesenheit A’pho Rinpoches. Die Tatsache, dass A’pho Rinpoches Sohn Kushog Jampal la hier
bei uns ist, übertrifft jede Vorstellung. Die Linien von A’pho Rinpoche und Khyungchen Aro
Lingma sind in mancher Hinsicht sehr ähnlich. Sie sind beide dag-nga gTér, gTérma
der reinen Vision. Shakya Shri erhielt sein gTér von Milarépa und Khyungchen Aro
Lingma ihres von Yeshé Tsogyel.
A’pho Rinpoche hatte eine bescheidene Art, die über seine Bedeutung als realisierter Meister hinwegtäuschte, aber alle, die ihn kannten, begriffen, dass seine Macht der Übertragung bemerkenswert war. Viele sagten von ihm, dass er die lebende Gegenwart Milarépas sei.