Dieses Thanka wurde von Khandro Déchen Tsédrüp Rolpa’i Yeshé gezeichnet. Es zeigt Padmasambhava in einer seiner acht Manifestationen als Vajra Guru Seng-gé Dradog – der Guru mit der Löwenstimme. Hier sehen wir Seng-gé Dradog, wo er dem Aro gTér entsprechend eine Schlinge in jeder Hand hält statt nur eine in der linken Hand wie bei der üblichen Form. Er hält auch einen Phurba in der linken Hand und trägt einen Khatvangha aus Eisen mit einem neunspeichigen Vajra. Keiner der zornvollen Yidams des Aro gtér wird mit den 52 abgetrennten Köpfen dargestellt und keiner trampelt auf Leichnamen.
Ansonsten ist diese Form die gleiche wie in allen anderen Traditionen. Seng-gé Dradog ist ein machtvolles Mittel, Mikha auszulöschen, die Verdorbenheit verdrehter Sprache, die in ihrer grundlegenden Form nichts anderes ist als die Häresie der Dualität.
Dieses Thangka wurde von Khandro Déchen entsprechend dem von Ngak’chang Rinpoche entworfenen Malstil gemalt. Dieser Stil basiert auf verschiedenen Stilen tibetischer Thangkamalerei, dem Karma Gadri eingeschlossen, den er in den 1970ern erlernte. Dieser Stil entspricht nicht der tibetischen Volkskunst, sondern betont das Vajrayana mit seiner Sicht des Yidams als Wesen aus farbigem Licht. Gemäß dem Vajrayana besteht der visualisierte Yidam aus der Licht-Erscheinung der fünf Elemente und deshalb entspricht dieser Stil eher dem Drüpthab des Yidams als dem traditionellen System der tibetischen Thangkamalerei.