Ngala Nor’dzin

Ngala Nor’dzin Pamo


Nga bLa Nor ’dzin dPa mo

Bereits als junges Mädchen wusste Ngala Nor’dzin, dass sie eines Tages ordiniert werden würde. Sie hatte immer ein Interesse an religiöser Praxis – glaubte jedoch als junges Mädchen, dass sie ihre Ordinationsgelübde einst in der Kirche von England ablegen würde. Leider – oder, wie sich später herausstellte, glücklicherweise – war der Pfarrer, der den Konfirmationsunterricht leitete, alles andere als inspirierend. Er war ein schmerzhaft schüchterner Mann mittleren Alters, der mit dem alles-hinterfragenden Geist einer heranwachsenden Tantrika nicht zurecht kam. Der Religionslehrer an ihrer Schule war ebenso wenig an spirituellen Entdeckungen interessiert, vielmehr bestand sein einziges Anliegen in einer recht knappen Vermittlung historischer Informationen. Aus diesem Grunde verringerte sich Ngala Nor’dzins kirchliches Interesse und Engagement gegen Ende ihrer Jugend und ihre spirituelle Suche verlagerte sich mehr nach innen.

Ngala Nor’dzin sagt darüber:
Ich war immer der Überzeugung, dass mein Leben über einen starken spirituellen Aspekt verfügen würde, aber zu jener Zeit hatte ich im Hinblick auf die Ausdrucksform meiner Hingabe und bezüglich meines Bedürfnisses nach spiritueller Führung einen großen Rückschlag erlitten. Ich las viel – sowohl viele Science-fiction- und Fantasy-Bücher, als auch Bücher mit ausschließlich spiritueller Thematik. Buddhismus war der Pfad, zu dem ich immer mehr zurückkehrte.

Ihre Auseinandersetzung mit dem Tod ihres Vaters begann sich in einer zunehmende Beschäftigung mit dem Pfad des Buddhismus widerzuspiegeln:
Völlig außerstande, mit dem Trauma seines plötzlichen und dramatischen Todes und der Verzweiflung meiner Mutter klar zu kommen, fühlte ich mich verloren und unsicher. Ich konnte in mir keinen Frieden finden und wusste, dass ich mental akut gefährdet war.

Ngala Nor’dzin besuchte ein buddhistisches Zentrum, begann regelmäßig zu praktizieren, nahm an Tsog ’ khorlo – Feiern teil und unternahm kurze Einzel-Retreats. Einige Jahren später traf sie Ngak’chang Rinpoche und Khandro Déchen, die zufällig ein Appartement im Nachbarhaus bezogen hatten und entdeckte den Gö-kar-chang-lo’i dé. Endlich wurde mein Pfad klar.