Ngak’chang Rinpoche besuchte McLeod Ganj viele Male und saß häufig im Dachgarten des Hotels, wo ihm Schüler verschiedener Lamas Fragen stellten.
Ngak’chang Rinpoche sagt dazu:
Als ich als junger Mann in Indien war, war ich oft recht arm. Ich arbeitete in Fabriken um für längere Studien und Retreats in Indien und Nepal Geld zu sparen. Manchmal ging mir das Geld aus und ich hatte gerade noch genug um zum Flughafen zu kommen. In solchen Zeiten luden mich westliche Dharmastudierende manchmal zum Essen ein, nachdem sie mich mit Fragen zum Vajrayana gelöchert hatten. Es war eine wunderbare Gelegenheit sowohl Erklärungen zu geben, als auch fallweise Essen zu bekommen. Zuweilen musste ich mit 2 Mahlzeiten pro Woche auskommen und es war eine wertvolle Übung sich nicht manipulativ zu verhalten indem man seinen Hunger offenkundig machte. Die meiste Zeit, die ich dort zubrachte, war ich hungrig, sobald mein Geld ausgegangen war.
In späteren Jahren freilich reiste ich mit Apprentices, und musste angesichts außerordentlicher Großzügigkeit darauf achten meine Ernährung zu mäßigen.
McLeod Ganj–das von vielen Westlern Dharamsala genannt wird–und das ich in den 70er Jahren als Ansammlung blechgedeckter Hütten kannte, hat sich sehr verändert. Der Tourismus hat sich ausgebreitet und die schlichte herzliche Atmosphäre von damals hatte darunter gelitten.
Ich erinnere mich an meine frühen Besuche in McLeod Ganj mit großer Liebe und Dankbarkeit. Meine Zeit mit Lama Yeshé Dorje Rinpoche war jene Zeit, in der ich das meiste von dem lernte, was ich über Mahayoga im Düd’jom gTér weiß. Lama Yeshé Dorje Rinpoche war ein Mahayoga-Ritualist par excellence, und er war großzügig mit dem, was er mich lehrte.