Ngakma Nor’dzin und Ngakpa ’ö–Dzin leben in Whitchurch – einem Vorort von Cardiff, Wales. Sie wohnen in einem Haus mit 5 Schlafzimmern, das für einen Vorort ungewöhnlich groß ist. Folglich sind Ngakma Nor’dzin und Ngakpa ’ö–Dzin in der Lage, jedes Jahr mehrere Apprentice-Retreats in ihrem Haus abzuhalten.
Ngakpa ’ö–Dzin
sagt:
Unsere Söhne Daniel und Richard freuen sich über den Besuch von
Vajrayana–Praktizierenden und genießen diese Retreats – für
gewöhnlich
überlassen Sie den Besuchern eines oder beide ihrer Schlafzimmer.
Der größte der Räume im Obergeschoss wurde im Stil eines traditionellen tibetischen Schreinraums gestaltet und dekoriert – entsprechend dem Farbschema, das von Ögyen Tobgyal, dem Künstler von SH Düdjom Rinpoche vorgegeben wurde. Nachdem es keine spezifischen Aro gTér-Schreinraumfarben gibt, haben sich Ngak’chang Rinpoche und Khandro Déchen für das von Kyabjé Düd’jom Rinpoche empfohlene Farbschema ausgesprochen und mittlerweile existiert ein Dutzend solcher Schreinräume in Ländern, in denen der Aro gTér etabliert ist. Dort werden auch regelmäßige öffentliche Treffen abgehalten.
Ngakma Nor’dzin
erklärt:
Unsere Familie ist in mancher Hinsicht für eine konservative
Vorortsiedlung in Südwales ein wenig ungewöhnlich. Vajrayana-Buddhismus ist in Wales
wenig bekannt â – und ansonsten in Whitchurch nicht vorhanden. Unsere Nachbarn sind
freundlich und gelassen – sie tolerieren unsere rituelle Musik und unseren Vajra-Tanz im
Garten. Nachdem es sich um eine kleine Sackgasse mit nur achtzehn Häusern handelt, kennt jeder
jeden. Die Atmosphäre in der Siedlung ist eine außergewöhnlich zufriedene und in den
vielen Jahren, in denen wir dort leben, hat nur ein Haus den Besitzer gewechselt, und dies nur
aufgrund des Todes einer älteren Dame.
Ngakpa ’ö–Dzin
beobachtet:
Zufälligerweise wurde nur ein oder zwei Wochen nachdem wir eingezogen
waren, eine BBC-Sendung mit dem Namen ‘Der Lotus und der Lauch’ [‘The Lotus and the
Leek’] ausgestrahlt, in der Ngak’chang Rinpoche,
Khandro Déchen und die Cardiff Vajrayana-Meditationsgruppe dargestellt wurden. Das war
ziemlich vorteilhaft, weil jeder in der Siedlung wusste, dass wir Vajrayana-Buddhisten waren und
nichts erklärt werden musste. Möglicherweise waren sie, als sie uns trafen, sogar
erleichtert, dass wir relativ normale Leute waren. Ngak’chang Rinpoche und Khandro
Déchen haben immer die Bedeutung des ‘Normalseins’ und der Fähigkeit, sich
in ein großes Spektrum sozialer Situationen einfügen zu können, betont. Dies erfordert nicht
Farblosigkeit oder eine lustlose Abwesenheit von Persönlichkeit ‘…ganz im
Gegenteil
’, wie Ngak’chang Rinpoche es formuliert hat ‘…liegt es einfach im
Mangel
an Überheblichkeit, der jemanden normal macht oder nicht. Man muss nicht mit dem Bürgersteig
verschmelzen, um normal zu sein – man muss einfach nur freundlich sein und ungekünstelt.
’ Normal hängt also von einer Aufrichtigkeit mit anderen ab. Es bedarf
nicht der Abwesenheit von Exzentrizität – es heißt einfach, dass man jedem direkt und
aufrichtig begegnet und ohne das, was Ngak’chang Rinpoche als ‘hochmütige,
abgehobene, politisch korrekte, grüne, ergonomische, biologisch abbaubare buddhistische
Geschäftsordnung’ bezeichnet hat.
1998 standen Ngala Nor’dzin und Ngala
’ö–Dzin vor ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten und der Aussicht, in ein
kleineres Haus umziehen zu müssen. Ngakpa ’ö–Dzin erklärt:
Wir
wollten unseren Schreinraum und die Möglichkeit, Retreats zu beherbergen, nicht verlieren. Der
Raum war von Ngak’chang Rinpoche und Khandro Déchen gesegnet und hat eine spezielle
Atmosphäre – nach einer genauen Überprüfung unserer Finanzen stellten wir
fest, dass es funktionieren konnte. Ngak’chang Rinpoche erzählte uns, dass er einmal
von Chhi’mèd Rig’dzin Rinpoche den
Rat erhielt, dass man niemals hungern würde,
wenn man sich auf den Dharma anstatt auf gesellschaftliche Angelegenheiten verlässt –
also haben wir uns dies zu Herzen genommen und alles hat gut funktioniert. Nachdem wir unser Auto
verkauft hatten, um unsere Ausgaben zu reduzieren, haben wir letztendlich ein neues erhalten, als
wir es am wenigsten erwarteten.